Die Macht der VerbraucherInnen nutzen:

Coca Cola-Boykott geht weiter

Verbraucherzentrale schließt sich dem Boykottaufruf der OEW an.

"Wenn Coca Cola Trinker wüßten, wie der Konzern mit seinen Arbeitern umgeht, wurde ihnen die Cola im Hals stecken bleiben", dessen ist sich die Vorsitzende der Verbraucherzentrale Südtirol Heidi Rabensteiner sicher. Der Vorstand der VZS hat daher beschlossen, den Boykottaufruf der OEW gegen Coca Cola zu unterstützen.

Hintergrund des seit 22. Juni geltenden weltweiten Boykottaufrufes sind die massiven Angriffe auf die kolumbianische Lebensmittelgewerkschaft SINALTRAINAL durch paramilitärische Gruppen in Kolumbien. SINALTRAINAL beklagt allein bei Coca Cola bisher 8 ermordete Gewerkschafter und ist permanent Drohungen und Angriffen wie Entführungen, unbegründeten Verhaftungen und Terrorismusvorwürfen ausgesetzt.

Seit Anfang der 90er Jahre zählte die Gewerkschaft über 120 solcher Angriffe. Parallel dazu kam es im Laufe der 90er Jahre zu einer massiven Verschlechterung der Arbeitsbedingungen bei Coca Cola. Die 10.000 Arbeiter in den Abfüllanlagen verdienten Anfang der 90er Jahre zwischen 600 und 700 USD im Monat, jetzt durchschnittlich nur noch 150 USD. Heute verfügen von 2.500 Angestellten bei Coca Cola nur noch 500 über feste Arbeitsverträge, weitere 7.500 Personen sind über Subunternehmer oder Zeitarbeitsfirmen beschäftigt. Aufgrund der Repressionen und dem Austausch von Belegschaften sank die Mitgliederzahl von SINALTRAINAL in den Abfüllanlagen von Coca Cola von 2.500 auf 500 Personen.

Die Kampagne ruft dazu auf, Solidarität mit den verfolgten GewerkschafterInnen zu zeigen. Im Sinne der "internationalen Kampagne gegen Coca Cola" wendet sie sich gegen die Verfolgung von Gewerkschaften und anderen sozialen Organisationen weltweit, gegen die sozialen Missverhältnisse in wirtschaftlich weniger entwickelten Ländern. "Transnationale Konzerne und Regierungen, die soziale Ungerechtigkeit und politische Verfolgung konsequent missachten, müssen in die politische Verantwortung gezogen werden", heißt es im Boykottaufruf.

Mehr Informationen unter:
www.kolumbienkampagne.de
www.tmcrew.org


Stand: 04-2005