Photovoltaikanlagen
Hohe Ertragsverluste durch verschmutzte Module

Photovoltaikanlagen bringen ihren höchsten Ertag unter optimalen Bedingungen. Durch die Verschmutzung der Photovoltaikmodule kann der Ertrag massiv verringert werden. Bei extremen Verschmutzungen können die Verluste bei über 30% liegen.

In Südtirol sind mittlerweile über 7.300 Photovoltaikanlagen im Einsatz. Diese Photovoltaikanlagen bringen ihren höchsten Ertrag jedoch nur unter optimalen Bedingungen. Eine Verschmutzung der Photovoltaikmodule führt zu Reduzierungen des Ertrages. Bei hoher Verschmutzung können die Verluste bei über 30% liegen. Im Durchschnitt liegen sie bei ca. 6 bis 8 %.

Eine Verschmutzung entsteht nicht nur durch Staub, liegengebliebene Blätter, Baumnadel und Blütenpollen, sondern gerade im Winter kann sich auch der Ruß der Heizanlagen auf den Photovoltaikmodulen ablagern. Zudem kommt es in den Randbereichen der Module oft zu Moosbildungen.

Vielfach reicht der Selbstreinigungsprozess der Module durch Regen oder Schnee nicht aus um sämtliche Verschmutzungen zu entfernen. Gerade bei flachen Neigungswinkeln funktioniert dieser Effekt nicht optimal. Eine Reinigung der Solarmodule ist somit unumgänglich.

Eine Reinigung der Module muss nicht unbedingt durch eine Reinigungsfirma erfolgen, sondern kann auch in Eigenregie durchgeführt werden. Da die Photovoltaikgläser vorwiegend aus kratzempfindlichem Glas bestehen, sollte bei Bedarf nur auf weiche Bürsten oder spezielle Glasbürsten zurückgegriffen werden. Zudem sollte nur weiches, klares Wasser oder Regenwasser verwendet werden. Bei starker Verschmutzung kann auch etwas Spülmittel (mild, neutral) benutzt werden. Die Temperatur des Reinigungswassers sollte an die Oberflächentemperatur der PV-Module angepasst werden. Um Schäden vorzubeugen sollte man die Module nicht betreten.

Übernimmt die Reinigung ein Fachbetrieb, so entstehen für eine Anlage bis zu 20 kWp (ca. 80 m²) Kosten in Höhe von rund 300 Euro zuzüglich eventueller Fahrtkosten und Kosten für die Absturzsicherung, Hebebühne und dergleichen. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Preise der einzelnen Firmen sollte man sich vorab ein schriftliches Angebot einholen.

Der Reinigungsrhythmus ist stark abhängig von den Umgebungsbedingungen. So z.B. kann es durchaus sein, dass neben stark befahrenen Straßen die Reinigung der Photovoltaikmodule einmal im Jahr notwendig ist. Gewöhnlich genügt eine Reinigung alle 2 Jahre.


Weitere hilfreiche Informationen
Weitere hilfreiche Infos über die Nutzung und Förderung von Photovoltaikanlagen sind in den neu erschienen Informationsblättern der Verbraucherzentrale Südtirol enthalten. Diese sind über das Internet (www.verbraucherzentrale.it), dem Verbrauchermobil, dem Hauptsitz und den Außenstellen erhältlich.

Alternativ zu den Infoblättern bietet die Verbraucherzentrale eine technische Bauberatung, welche jeweils dienstags von 9-12.30 und 14-16.30 Uhr telefonisch unter 0471-301430 zur Verfügung steht. Bei Bedarf können auch persönliche Fachberatungen vereinbart werden (Anmeldung erforderlich!).

Medien-Information
Bozen, 29.04.2014